osSHELF
Problemstellung
- das Thekenregal als Lagerort für Werkzeuge und Material war nicht systematisch geordnet
- Werkzeugboxen unterschiedlich groß und passten nicht genau in das Regal – toter Raum
- Werkzeugboxen wurden aufeinander gestapelt wegen der Größe – Umschichten ist aufwändig
- die Regale waren vorder- u. rückseitig beladbar, schwer an Rückseite zu kommen
- in Kürze: ständiges Kistentetris und ineffiziente Platznutzung
Das Thekenregal befindet sich hinter der Theke und wird als Lager für Handgeräte, Zubehör und Verbrauchsmaterial genutzt. Aus diesem holen die Thekenheld*innen die von den Nutzer*innen benötigten Artikel und reicht sie über die Theke.
Dass der Prozess der Suche, Entnahme, Übergabe, Rückgabe und Verräumung möglichst schnell und effizient geschieht ist wichtig für den Zeitaufwand der Thekenheld*innen sowie deren Freude am Einsatz. Keiner hat Lust auf Kisten suchen, stapeln und unnötiges Rumräumen.
Seit Beginn der Werkstatt war das Thekenregal aus mehreren Rollregalen aufgebaut. Diese hatten keine praktische Einteilung von Höhen und Breiten. Teilweise haben Boxen quer nicht gepasst und mussten senkrecht gelagert werden (was nur bei geschlossenen Boxen funktionierte), teilweise gab es noch einigen ungenutzten Platz neben leeren Boxen. Boxen standen teilweise vorne über.
Da die Regale rollbar waren (ohne Feststellbremsen), waren diese eher wackelig. Zudem waren die Rollregale aufgrund ihrer Konstruktion vorder- und rückseitig beladen (ehem. Bibliotheks/Umzugswagen). Man musste aber immer das ganz rechte Rollregal inkl. Beladung rausziehen um in den hinteren Gang zu gelangen. Zur Erhöhung des Stauraumes wurden oben zwei zusätzliche Fächer aufgesetzt. Die Grundfläche und Lastverteilung in Relation zur Höhe war noch ausreichend und die Regale nicht kippgefährdet. Die Stabilität war trotzdem nicht optimal gewährleistet.
Die Boxen hatten keine festen Plätze, es gab keine wirkliche Beschriftung, man musste immer schauen wo aktuell noch ein passender Platz für die einzulagernde Box war. Teilweise hatte es etwas von Tetris- bzw. Puzzlespielen. Das Regal war weder stets sehr ordentlich noch sonderlich funktional.
Entstehungsprozess
- jede Box ein eigenes Fach
- nur ein Gerätetyp pro Fach
- 1-3 Boxen hintereinander
- Standardmaß 40cm breit: 30x40cm und 40x60cm Boxen passen
- lowcost/lowtech: abgekantete Bleche in Nuten
Bei den Meetings zu den Boxen (s. osBOX) wurde gleichzeitig deren passende Aufbewahrung besprochen. Beide Projekte wurden stets gemeinsam betrachtet. Um möglichst viel Tiefe nutzen können sind wir schnell zum Ergebnis gekommen, dass wir Boxen nicht stapeln möchten, sondern jede Box ein eigenes Fach bekommt. Damit mehr Volumen zur Verfügung steht, einigten wir uns darauf, pro Fach mehrere Boxen hintereinander zu setzen.
Nach der Einigung auf Standardboxen von 30×40 sowie 40×60, wurde eine Fachbreite von 40cm gesetzt. Es sollten 3 Standardboxen hintereinander passen, also 90cm Regaltiefe. Die hatte vor allem auch damit zu tun, dass wir jedes Handgerät, wovon die meisten in 30x40er Boxen passen, mittelfristig jeweils in 3-facher Ausführung vorhalten wollen (3x Stichsäge, 3x Winkelschleifer,…)
Spezial- bzw. Grossgeräte, wie Bandschleifer (die 40x60er Boxen benötigen) reichen in doppelter Ausführung, so dass jedes Gerät ein Fach belegt. Die restlichen 30cm am Ende können mit Zubehör oder Verbrauchsmaterial gefüllt werden.
Eine Herausforderung bestand darin, die Auszüge für das Regal umzusetzen. Eine professionelle Auszugslösung wird bei der Menge an Auszügen eine kostspielige Angelegenheit und verbraucht einiges an Raum im Regal selbst. Eine weitere Anforderung war zudem, das Regal möglichst günstig mit einfachen, eigenen Mitteln selbst umsetzen zu können (lowcost, lowtech).
Es entstand die Idee abgekantete Bleche in Nuten laufen zu lassen, die man in die senkrechten Bretter einsägt bzw. einfräst. Nach dem Bau eines Prototypen hat sich dies als einfach und sinnvoll umsetzt
Prototypen
Fazit
- Hauptfokus dieses Projektteils lag in der Neustrukturierung der Boxenaufbewahrung.
- Sehr schöne Optik, sieht einheitlich, aufgeräumt und organisiert aus durch die standardisierten Boxen und Beschriftung.
- Seitenwände müssen an den Außenseiten stabilisiert werden, da diese sich sonst verbiegen. Im Inneren stützen sie sich von selbst - hier wurde eine günstige 3-Schichtplatte Fichte, C+/C verwendet.
- Breitere/höhere Nuten sind nötig, um ein Verklemmen zu vermeiden.
- Die Höheneinteilung der Nuten wurde recht spontan geplant, sollte man vorab simulieren und noch effizienter gestalten.
- Professionell gekantete standardisierte Bleche von einer Blechfirma beziehen (hier soll eine Standard CAD Datei für Angebotsanfragen folgen, ggf. Sammelbestellung mehrerer Werkstätten)
- Unterer Bereich des Regals kann auch noch anders umgesetzt werden. Aktuell mit ehemaligen Büro-Rollschränken mit tiefen Auszügen und auch einem Regalsystem für Euroboxen/Fleischboxen.
Dateien zum Download
[Dateien folgen noch!] folgende Dateien können durch Klicken auf den Download-Button aus der Cloud heruntergeladen werden:
- Konstruktionsdatei des Regalaufbaus
- CNC Datei für Seitennuten und ggf. gesamte Kastenproduktion
- Beschriftungsdatei der Regalauszüge
- CAD Modell für Blechbearbeitung